»Schön ist die Landschaft nur durch das Wasser, das in ihr wirkt oder gewirkt hat. Das Wasser ist Bewegung, Arbeit, Verwandlung.«
Hans Jürgen von der Wense: Das lose Werk
Mappe 04 Wasser I – Meer, Küste, Sand
ISBN: 978-3-945002-72-8
32 Seiten Faksimile + Umschrift & Materialien aus dem Nachlass mit
Nachwort.
Beigaben: 2 bislang unpublizierte Wense-Fotografien als A4-Fotodrucke.
Nummerierte Erstauflage von 250 Exemplaren, 10 Euro
Herausgegeben von Valeska Bertoncini
Hans Jürgen von der Wense (1894–1966): Komponist, Übersetzer,
Wanderer, Fotograf,
Collagekünstler, Wetterkundler, hinterließ bei seinem Tod nur sehr wenig dingfestes Druckwerk, dafür umso
mehr ungebundenes Blattwerk:
lose blätter – der unzeitgemäße Universalgelehrte hat etwa 25000 von ihnen mit Notizen,
Fragmenten und Funden beschrieben und in
über 300 Mappen gehortet und geordnet. Die Loseblatt-Sammlung selbst erweist sich für den Fragmentariker als
eine elastische,
stets erweiterbare Form der gegenseitigen Ansteckung von Wissenschaft und Poesie, die seiner Art des
Arbeitens und Denkens im Geiste der Frühromantik
wohl im Innersten entsprach. Das Wissen nicht als Textzusammenhang, sondern als Feld. Nicht lesen, grasen!
Mappe 04 wendet sich einem der vier Grundelemente zu: dem Wasser. Nummer I, weil
wir uns erlauben, die Wasser zu scheiden in die Salzwasser
der Ozeane mit ihren Küsten und Dünensanden und
in Nummer II: die Süßwasser der Flüsse und Quellen, wovon
an anderer Stelle und in einer weiteren Mappe. Die hier vorliegenden Seiten versetzen uns mit ihren Lemmata
›Küste‹, ›Düne‹, ›Meer‹, ›Wasser‹, ›Sand‹ an die Uferzonen unserer Ozeane und Meere und damit in einen
Erfahrungsraum des Übergangs, der Grenze und Schwelle – eine Begegnungszone, deren Reibungsflächen Wense in
seinen Notaten zwischen poetischem Fragment und wissenschaftlichem Fundstück in immer neuen
Aggregatzuständen bis ins Kleinste auslotet: Wellenfurchen, Rippelmarken, singender Sand. Zur gewohnten
Passion für das Übersehene sowie der beträchtlichen metapoetischen Energie (»Alles ist Versuch«) gesellen
sich auch biografische Echos der intensiven Zeit, die Wense an der Ostsee verbrachte.
Den faksimilierten Mappenblättern geben wir wie immer eine textgenetische Umschrift bei. Immer extensiver
wagen wir das Experiment, die internen und externen Verknüpfungen zu anderen Mappen sowie zu Wenses
Bibliotheksfunden anzurufen. Mit weiteren ozeanischen Inedita aus Wenses Arbeitsheften und völkerkundlichen
Sammlungen, zwei Wense-Fotografien aus dem Nachlass auf A4-Fotodrucken und einem Nachwort der Herausgeberin.
EXTRA: PDF-Linksammlung zu verfügbaren Quellen-Volltexten!
»Nichts ist so lockend, so voller Sehnsucht wie eine Küste.« Wense an Heddy Esche, 13. August 1931