»Wo der Schatten an das Licht grenzt, dort musst du darauf achten, wo er heller und dunkler ist und wo er im Übergang zum Licht mehr oder weniger rauchig erscheint.« Leonardo da Vinci
Er ist überall. Wohin wir auch gehen und wohin wir auch sehen, er begleitet uns: der Schatten... Aber er besitzt gemeinhin keinen guten Ruf. Im strengen Schwarz-Weiß sucht er uns heim als Gruselkulisse und philosophische Gegenwelt.
Dieser Essay versucht die Kulturgeschichte dieses allzu einseitig zweiseitig beleuchteten Lichtphänomens. Als Selbstgespräch im Sommer zwischen Metaphysikkritik und Liebeserklärung.
Fort von den starren Oppositionen, von Licht und Finsternis, von Gut und Böse, von bewusst und unbewusst, von Herr und Knecht; hinein in die Zonen des Intermediären und der indirekten Beleuchtung. Für alle Freunde der »Zwischenfarben, Schatten, Nachmittagslichter und endlosen Meere« (Nietzsche)
Über den Schatten.
Ein Selbstgespräch im Sommer.
Essay von Reiner Niehoff
splitter 21 ISBN: 978-3-945002-21-6
Broschüre, 52 Seiten, 4 Abbildungen, 1 Euro
»Siehst du jene höchste Platane dort«, fragt Phaidros.
»Wie sollte ich nicht«, antwortet ihm Sokrates,
und Phaidros setzt nach:
»Dort ist Schatten und mäßige Luft, auch Rasen, darauf zu sitzen,
oder wenn wir lieber wollen, uns niederzulegen.«
Polaroid von Balthasar Kłossowski de Rola aka Balthus
»Ombra mai fu
Di vegetabile, /
Cara ed amabile /
Soave più.«
Händel, Serse