IMPIETATI ET MALIS ARTIBUS
Alle kennen dies wohl berühmteste und verstörendste Werk der europäischen Druckgraphik, selbst die noch, die es nicht kennen. Denn Piranesi ist der Architekt all unserer Albträume, der Gothic novelist des Kupferstichs – und ein akribisch-poetischer Enzyklopädist der römischen Ruine.
1930 erscheint in der Pariser Zeitschrift Documents, dem Zentralorgan des häretischen Surrealismus um Georges Bataille, Carl Einstein, Michel Leiris, dieser Essay eines Gnosis-Spezialisten und Manichäismusforschers über Giovanni Battista Piranesis Carceri. Eine Etüde über den menschlichen Geist, der sich zu monumentaler Architektur aufrichtet, um in der Endlosigkeit selbst erdachter Gefängnisse seine Verlorenheit, seine Freiheit zu finden.
Zweisprachige Ausgabe Französisch-Deutsch. Gerahmt von einem neu übersetzten Eintrag aus dem heterodoxen Wörterbuchanhang der Zeitschrift – Georges Bataille: Architektur – sowie einem Essay von Sven Rücker über Die Ruinen-Maschine und einigen Überlegungen zu neognostischen Gegenarchitekturen in Documents.
Henri-Charles Puech
Piranesis Kerker
splitter 15 ISBN: 978-3-945002-15-5
Broschüre, 60 Seiten, 22 Abbildungen, 1 Euro
Zweisprachige Ausgabe Französisch-Deutsch.
Zugabe: Georges Bataille – Architektur
Herausgegeben und übersetzt von Valeska Bertoncini und Reiner Niehoff.
Mit einem Essay von Sven Rücker und Überlegungen der Herausgeber
zur häretischen Bildpolitik von Documents.
Inhaltsverzeichnis
»Natürlich würde es niemandem einfallen, die Professoren ins Gefängnis zu sperren,
um ihnen beizubringen, was das ist, der Raum (an dem Tag etwa,
an dem die Mauern
einstürzen würden vor den Gittern ihrer Kerkerzelle).«
Georges Bataille